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Lackierung oder Pulverbeschichtung

Von Titanrahmen mal abgesehen, muß ein Fahrradrahmen gegen Witterungseinflüsse beschichtet werden. Die beiden üblichen Verfahren dafür sind die Lackierung und die Pulverbeschichtung. Ich möchte die Verfahren hier nicht näher beschreiben, sondern nur das, was beim Fahrrad bedacht werden sollte, wenn man sich für eins der beiden entscheidet.

Übrigens ist auch bei der Verwendung von "rostfreien" Rohren wie Columbus XCR oder Reynolds 953 eine Beschichtung zu empfehlen, da beide nicht hundertprozentig rostfrei sind. Sie sind eher so wie scharfe Küchenmesser anzusehen, die auch nicht in die Spülmaschine gehören, da sie dort oberflächlich korrodieren. Ein Winter auf unseren Straßen wirkt dabei durch das Streusalz in etwa wie eine Spülmaschine. Bei einem nur im Sommer gefahrenen Rennrad kann man allerdings mit ein wenig Pflege auch mit unbeschichteten rostfreien Rohren Erfolg haben.

Auch Aluminium ist nicht "rostfrei", wie es oft in Foren zu lesen ist. Erstens funktioniert der oft angeführte Eigenschutz durch Bildung einer Oxidschicht nur bei relativ reinem Aluminium, wie es im Rahmenbau nicht vorkommt, ausreichend, zweitens reicht dieser Eigenschutz nicht aus, wenn die Umgebungen ungünstig sind, wie es eben im schon oben angeführten Winter auf den Straßen der Fall ist. Ein besonderer Fall ist die sogenannte Spannungsrißkorrosion, auf deren Konto viele Schäden an Aluminiumteilen am Fahrrad gehen: Rahmenrisse und Nabenflansche sind hier häufige Fälle. Ein Schutz der Aluminiumoberfläche ist deshalb sinnvoll.

Wichtig bei beiden Arten der Beschichtung ist die Vorbereitung des Rahmens. Er muß metallisch blank sein und am besten eine aufgerauhte Oberfläche besitzen, wie dies etwa durch Glasperlstrahlen geschieht. Wichtig ist, direkt nach dem Glasperlstrahlen weiterzuarbeiten, da das Material in diesem Zustand sehr korrosionsgefährdet ist.

Wichtig ist eine darauf folgende Korrosionsschutzschicht, das kann je nach Material und weitere Verarbeitung zum Beispiel ein Primer, eine Phosphatierung oder eine Chromatierung sein.

Darauf erst folgt die Grundierung.

Dann die Farbschicht oder mehrere davon.

Dann Klarlack bzw. -pulver.

Es reicht nicht aus, direkt mit einer Farbschicht auf das Metall zu beschichten. Auf jeden Fall nicht dann, wenn man viele Jahre Freude daran haben möchte. Um ein altes Fahrrad noch einmal für ein zweites Leben als Stadtrad aufzupeppen, kann es natürlich geeignet sein. Dafür ist eine gute Beschichtung oder Lackierung einfach zu teuer.

Nach der Beschichtung sollte noch eine Hohlraumversiegelung erfolgen, auch bei Aluminiumrahmen. Für die besten Produkte dort halte ich Mike Sanders Korrosionsschutzfett und FluidFilm.

Sowohl die Lackierung als auch Pulverbeschichtung haben jeweils Vorteile:

Optisch verhalten sich beide anders: Eine Pulverbeschichtung tendiert dazu, an Kanten besonders viel Material abzulagern und diese damit abzurunden, das ist verfahrensbedingt. Eine Lackierung dagegen lagert eher wenig Material an Ecken und Kanten ab, auch das ist verfahrensbedingt. Bei Stahlrahmen kommen dadurch feine Details durch eine Lackierung oft besser heraus als durch eine Pulverbeschichtung.

Der Unterschied ist nicht mehr besonders groß, aber im Zweifelsfall ist mit einer Lackierung etwas mehr Glanz und Tiefe zu erreichen.

Eine Lackierung bietet eine fast unendliche Farbauswahl und wildestmögliche Effekte. Allerdings hat die Pulverbeschichtung da erheblich aufgeholt, so daß die allermeisten Farbtöne, auch metallic, recht gut zu erreichen sind.

Eine Pulverbeschichtung ist robuster gegen Steinschlag und ähnliches. Das macht sie prädestiniert für viel und im Gelände gefahrene Räder. Auch bei häufigem Transport im Auto ist eine Pulverbeschichtung zu empfehlen.

Bei beiden Varianten ist es möglich, ohne Aufkleber auszukommen, indem die Schriftzüge durch die Beschichtung selbst erzeugt werden.

Die Kosten sind bei beiden Verfahren stark abhängig von der Ausführung, die Lackierung ist aber in der Regel teurer.

Nach Abwägung der Vor- und Nachteile liegen die Vorteile einer Lackierung also eher in der perfekten Optik, die Vorteile einer Pulverbeschichtung im perfekten Nutzwert. Aber die Unterschiede sind in beiden Bereichen nicht mehr riesig, auch eine Lackierung hält so einiges aus und auch die Pulverbeschichtung bietet viel für das Auge. Möglich ist auch eine Mischung beider Verfahren, indem mit Pulver grundiert, darüber aber eine Lackierung ausgeführt wird. Man sollte das im Einzelfall abwägen und sich dann entscheiden. Viel falsch machen kann man nicht mehr mit der Auswahl des Verfahrens, sondern eher in der Qualität der Ausführung. Da lohnt es sich wirklich mal, nachzufragen, wie denn die Vorbereitung aussieht.

 

 

 

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