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Gefedertes Tourenrad
Mir macht es ja immer Spaß, spezielle Lösungen für besondere Ansprüche zu finden. Wobei dieses Rad für meine Verhältnisse schon gar nicht mehr so speziell ist, habe ich doch im letzten Jahr schon ein sehr ähnliches Rad gebaut. Allerdings gibt es auch deutliche Unterschiede: Bei diesem Rahmen wurde mehr Wert auf geringes Gewicht gelegt und so wurden zum Beispiel außenliegende Züge verwendet, was wiederum leichtere Rohre erlaubte. Schließlich wird dieses Rad auf dem täglichen Weg zur Arbeit mehrere hundert Höhenmeter zu überwinden haben. Diesem Einsatzzweck entsprechend wurde der Rahmen mehrschichtig pulverbeschichtet und es wurden sogar Befestigungsmöglichkeiten für einen freitragenden Gepäckträger vorgesehen. Auch dem Einsatzzweck zugute kommen die wartungsarmen Federungen vorne wie hinten. Faltenbälge schützen Federbein wie Gabel, bei der es sich wieder um eine Stahlgabel mit Federungstechnik einer Headshok von Cannondale handelt. Gabel wie Federbein sind über den Luftdruck auf das Körpergewicht einstellbar. Das Rad ist mit einer sehr leichten Ausstattung versehen, zum guten Teil wurden die Komponenten direkt vom Kunden ausgesucht. Bei der Schaltung bin ich besonders froh über die Wahl, habe ich das XX-Schaltwerk doch bei SRAM als verantwortlicher Senior Design Engineer betreut. Auch wenn es eigentlich eine reinrassige Renngruppe ist, ist das Schaltwerk mit seiner weitgespreizten 11-36 Zähne10fach-Kassette auch ideal für andere Anwendungen. Wie gesagt wird dieses Rad täglich auf und ab gefahren, da ist man sowohl auf leichte als auch auf schwere Gänge angewiesen. Das Rad wiegt ohne Pedale 9,1 Kg. |
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Gleichermaßen dezent ist das Rad vorne wie hinten gefedert. Dazu trägt natürlich auch die Farbgebung in Schwarz-Matt mit einigen goldenen und gelben Akzenten bei. Der Rahmenschriftzug ist kein Aufkleber, sondern durch Pulverbeschichtung aufgebracht. Die Farbe des Schriftzuges greift die Gold eloxierten Naben auf. Die Beschichtung hat die Firma Rockenstein in Schleusingen ausgeführt, eine der ersten Adressen in Deutschland, wenn es um Pulverbeschichtung oder Lackierung von Fahrrädern geht. Neben der Optik müssen für mich auch immer die inneren Werte stimmen. Da ist es wichtig, wenn Glasperlstrahlen, Phosphatieren und Beschichten aus einer Hand kommen und direkt hintereinander ausgeführt werden. Neben der guten Ausführung der einzelnen Arbeiten ist das die optimale Voraussetzung, um jahrelang vor Korrosion zu schützen. Ich habe einen technischen Artikel, der etwas näher auf die Frage der Beschichtung eingeht. |
Die Cannondale Headshok Federung ist gleichermaßen gut funktionierend, leicht und robust. Beim Einsatz auf der Straße ist die reibungsarme Nadellagerung ideal für die kleinen Stöße. Wie beim Rennwagen kommt es weniger auf die Größe des Federweges als auf die Qualität der Radführungen und der Dämpfung an. | ||
Gabel wie Hinterbau erlauben den Einsatz von 40mm breiten Reifen. Der Faltenbalg schützt das Innenleben der Gabel vor Schmutz und Feuchtigkeit. | Der Federweg der Gabel ist auf 50mm reduziert, völlig ausreichend für Straße und Feldwege. | ||
Wie üblich ziert ein kleines gefrästes G die Gabelbeine. | Nicht nur federungstechnisch, auch optisch harmoniert der Hinterbau perfekt mit der Gabel. | ||
Der Faltenbalg schützt die Kolbenstange des Dämpfers vor Schmutz und Feuchtigkeit. Zudem macht er die Säuberung der Kolbenstange nur selten nötig, sonst ein häufiges Muß bei Federbeinen und Teleskopgabeln, um sie in gutem Zustand zu erhalten. | Der RockShox Monarch Dämpfer erlaubt, zum Unterdrücken von Wippbewegungen eine sogenannte Plattform zuzuschalten. Dabei handelt es sich um eine spezielle Druckstufendämpfung, die schwellenartig überwunden werden muß. Die Höhe dieser Plattform ist einstellbar. Erfahrungsgemäß sind die Wippbewegungen bei einem Softtail aber so gering, daß eine Plattformdämpfung ein Luxus ist, den man zwar hat, aber eigentlich nicht braucht. Die Blockierung an der Gabel ist für den Wiegetritt wichtiger. | ||
Die Sitzrohrverstärkung und die Befestigungspunkte für den freitragenden Gepäckträger am Sitzrohr. | Das Hauptlager des Hinterbaues ist vierfach kugelgelagert und auf jeder Seite zweifach nach außen abgedichtet. Wenig Reibung für beste Federungscharakteristik und ein langes Leben sind so garantiert. | ||
Die untere Gepäckträgerbefestigung im Detail. Ähnlich wie bei den Flaschenhaltergewinden wird ein Verstärkungsblech verwendet. Die Gepackträgerbefestigung selbst ist übrigens leichter als sie aussieht: Es handelt sich um ein Röhrchen aus rostfreiem Stahl, auf dessen Enden rostfreie Deckelchen geschweißt wurden. Viel Aufwand ja, aber eben leicht UND robust. | Die Sattelstreben sind im oberen Bereich besonders schmal gehalten, um Platz für die Streben des Gepäckträgers zu schaffen. | ||
Hier noch einmal im Detail. Auch die oberen Enden der Sattelstreben zieren natürlich gravierte Plättchen aus rostfreiem Stahl. | Die SRAM XX Schaltung nebst Kassette und Kette. Bis auf das allergrößte und kleinste Ritzel ist die gesamte Kassette aus einem einzigen Block Stahl gedreht und gefräst. Das macht sie leicht und verschleißarm. | ||
Wie bei mir üblich sind alle Bereiche, an denen
Naben und Schaltwerk den Rahmen berühren, mit aufgelöteten
Edelstahlplättchen versehen. Der eingravierte GEBLA-Schriftzug ist
hinter der Mutter des Schnellspanners nur zu erahnen.
Gut zu sehen ist allerdings die Nabe, und zwar durch die vielen großen Fenster der Kassette. Beim Mountainbike weiß man diese Fenster zu schätzen, weil die Kette jeden Schlamm und Schmutz durch diese Fenster drückt und dadurch aus den Zähnen entfernt. Wer den Geldersheimer Lehmboden kennt, weiß das zu schätzen.:-) |
Habe ich bei diesem Rad schon erwähnt, wie
wichtig mir schöne und funktionelle Ausfallenden sind? Wer schon ein
paar Beschreibungen meiner Räder gelesen hat, weiß aber sicherlich
schon, daß ich sie zudem aus besonders festem Material herstellen lasse,
damit sie zusätzlich gerade bleiben.
Hier im Vordergrund gut zu sehen ist die teilweise unbeschichtete Kettenstrebe aus rostfreiem Stahl. Den unbeschichteten Bereich sollte man ab und zu mit etwas Wachs pflegen, dazu eignet sich auch Möbelwachs ausgezeichnet. |
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Besonders leichte Tretkubeln in Kompakt-Abstufung 50-34 ergeben zusammen mit der Kassette eine sehr breite Spreizung der Übersetzung. Damit kommt man schon fast alles rauf wie runter. | Und wenn es bergab geht, dürfen gute Bremsen nicht fehlen. Rahmen und Gabel erlauben Bremsscheiben von 180mm vorne und 160mm hinten, sollte das einmal nötig sein. Montiert sind 160mm und 140mm, das sollte ausreichen und spart Gewicht. | ||
Die Vorderradbremse im Detail. | Auch hier wieder Edelstahoberflächen an allen Befestigungspunkten für Nabe und Bremse. | ||
Gut geschützt sitzt die hintere Bremse auf der steifen Kettenstrebe, was die Bremsleistung erhöht und die Neigung zum Quietschen verringert. | |||
Das Ausfallende im Detail. | |||
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